Hotel Caspar Muri
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Das Drei-Häuser-Hotel und seine Macher: Urs Christen


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Raum für Schönes bieten

Dass ihn das Projekt in Muri ganz besonders reizte, kommt nicht von ungefähr: Urs Christen hat seine Wurzeln im Freiamt. Aufgewachsen in Muri als Sohn einer Murianerin und eines Innerschweizers, besucht er hier die Schule und macht anschliessend eine Lehre als Chemielaborant. Danach fasst er schon bald Fuss in der Pharmabranche und in der Medizintechnik. Hier bildet er sich weiter mit dem Ziel, sich irgendwann selbstständig zu machen.

Seinen Unternehmergeist beweist er aber schon als junger Mann: Bereits mit 20 Jahren gründet er mit drei Kollegen eine Firma und organisiert im Adlersaal Muri Konzerte und Tanzabende. Er ist «Stiefeliryter» der ersten Stunde und gründet später mit den «Gängeli» eine weitere Guggenmusik. 15 Jahre ist er ihr musikalischer Leiter und Präsident. Auf seine Initiative hin werden legendäre Anlässe wie der Gängeliball und das Monsterkonzert ins Leben gerufen. Mit den Wirtefamilien versteht er sich bestens, was wohl mit ein Grund ist, weshalb ihm die Lokale bis heute am Herzen liegen.

Als er auf die 30 zusteuert, macht sich Urs Christen definitiv selbstständig. Er gründete die Firma Fumedica, die im Bereich Pharma und Medizintechnik aktiv ist. Das Geschäft ist sehr erfolgreich, und Urs Christen baut das Tätigkeitsfeld von Fumedica zunehmend aus. Wichtiger Geschäftsbereich wird die Medizintechnik, wo er vor allem Produkte für die Interventionelle Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesie sowie Intensivmedizin vertreibt. Es entspricht seinem umtriebigen Naturell, dass er weitere medizintechnische Firmen mit eigener Entwicklung und Produktion sowie Vertriebsorganisationen in Europa gründet. Die eine oder andere verkauft er erfolgreich an Grosskonzerne. Die Mittel aus solchen Verkäufen fliessen beispielsweise in die «Schifflände» und in den «Caspar».

Es ist sein Treuhänder Marcel Widmer, der ihn auf die Idee mit der «Schifflände» bringt. Nachdem er zuerst spontan abwinkt, lässt ihm das Projekt dann doch keine Ruhe mehr. Zwei, drei Mal fährt er «heimlich» nach Birrwil, um sich das Objekt genauer anzusehen, bevor er seine Frau Katja einweiht, deren erste Reaktion verständlicherweise wenig begeistert ausfällt. Doch dann erwärmen sich die beiden mehr und mehr für das Projekt, das vor allem mit seiner umwerfenden Lage besticht. Nur an einschlägiger Erfahrung fehlt es den beiden.

Dafür bringen sie die nötige Begeisgterung mit. «Jedesmal, wenn ich beispielsweise im Fidazerhof oberhalb von Flims zu Gast war, dachte ich mir: So ein Hotel an einer so einmaligen Lage und mit einer derart herrlichen Aussicht hätte ich gerne noch», erinnert sich Urs Christen. Mit der «Schifflände» eröffnete sich nun plötzlich die Möglichkeit, diese Hotelträume zu verwirklichen. Mit Adrian Stalder als Berater und Guido Henzmann als Architekt konnten Katja und Urs Christen dabei auf ein Team zählen, das viel Erfahrung und ebenso viel Begeisterung mitbrachte.

Trotz des grossen Erfolgs mit der «Schifflände» stand für Urs Christen ein weiteres Hotelprojekt nicht zur Diskussion. Bis ihn Josef Gut auf den «Ochsen» ansprach. Gut hatte sich dort bereits engagiert und suchte einen weiteren Investor. Urs Christen zögert nicht lange. Und dieses Mal ist die erste Reaktion seiner Frau Katja auch nicht mehr «gaht’s no?!»; auch ihr Interesse ist sofort geweckt.

Vergleichen, so Urs Christen, können man die beiden Hotelprojekt allerdings nicht. Während die «Schifflände» ein kompletter Neubau ist, zeichnet das «Caspar» gerade seine Geschichte aus. Sowohl der «Ochsen» als auch der «Adler», der im Laufe der Entwicklung mehr oder weniger überraschend dazugestossen ist, schauen auf eine mehrhundertjährige Beizen- und Hoteltradition zurück. Im Gegensatz zur «Schifflände» haben sich die Investoren ausserdem dazu entschieden, das «Caspar» nicht zu verpachten, sondern einen Geschäftsführer einzusetzen. «Wir wollen hier mehr Einfluss haben, denn wir sind hier auch viel näher dran», sagt Urs Christen. «Und wenn ich mir vorstelle, wie die Leute einmal im ‹Caspar› zusammensitzen, diskutieren und geniessen, dann ist das etwas, worauf ich mich richtig freue. Wir können schon bald Raum für Schönes bieten. Das entschädigt auch für die eine oder andere schlaflose Nacht …»