Eine Beiz im heutigen Sinn war er kaum: Zwar wurde der «Adler» schon 1575 als Wirtshaus erwähnt, was aber kaum viel mehr bedeutet haben mag, als dass man dort einen Schoppen Wein und ein Stück Brot bekommen konnte. Metzger Melchior Sicust, der sich nebenbei als Wirt betätigte, wird auch nicht die Zeit gehabt haben, sich um viele Gäste zu kümmern. Seither ging der «Adler» von einer Hand in die andere, wurde mal diesem, mal jenem verkauft und diente nicht bloss durstigen Gästen als Zufluchtsstätte, sondern beispielsweise auch als Filiale der Strohfirma Jacob Isler & Co. aus Wohlen. Als der «Adler» 1866 für 91 000 Franken an Gemeindeammann Plazid Etterli verkauft wurde, musste die Firma Isler mächtig kämpfen um ihre Webstühle, die noch dort standen. Zum Wirtshaus, das diesen Namen auch verdient, wurde der «Adler» so richtig nach seiner Übernahme durch die Familie Waltenspühl 1926.
Der Adler wird flügge
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