Hotel Caspar Muri
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Geschichte

400 Jahre Gastgebertradition prägen das «Caspar» von heute
Bis ins 19. Jahrhundert ist die Geschichte des Murianer Gastgewerbes eng verbunden mit jener des Klosters. Denn wer die Freiämter Gemeinde besuchte, tat es vor allem aus religiösen Gründen, und wer hier wirtete, brauchte den Segen des Abts. Das galt auch für unsere beiden Lokale: den «Ochsen» und den «Adler».
 

Der «Ochsen»

Bereits 1596 wird ein gewisser Andres Strebel als «Würt im Wey» bezeichnet. Vermutlich hat er damals tatsächlich schon den «Ochsen» geführt. Aber erst ab 1611 bestehen keine Zweifel mehr, dass im «Ochsen» gewirtet wurde. Allerdings war es ein Vorläufer, der an seiner Stelle stand. Denn der heutige dreigeschossige Mauerbau mit seinem barocken Portal stammt nachweislich aus dem Jahr 1726. Lange Zeit wurde das Lokal – trotz seines beeindruckenden Äusseren – mit wenig Erfolg betrieben. Immer wieder musste der «Ochsen» von hoch verschuldeten Wirtsleuten verkauft werden. Seine Erfolgsgeschichte beginnt erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Von da an ist er in Muri eine Institution.

Dazu trägt auch der legendäre «Ochsen-Saal» bei, der 1939 durch den Umbau der angrenzenden Scheune geschaffen und zum eigentlichen Event-Lokal wurde. Von besonderem Wert ist heute das im Rokokostil gehaltene und seit 1969 unter Denkmalschutz stehende Wirtshausschild von 1760, das bei der Totalsanierung von 2019-2021 vom Murianer Kunstschlosser Werner Villiger restauriert wurde. Seit 2000 steht der «Ochsen» unter Substanzschutz.

 

Der «Adler»

Noch älter als der «Ochsen» ist der «Adler». Bereits 1575 stand dort, wo er sich noch heute befindet, ein Wirtshaus, das 1691 abgerissen, durch einen zweistöckigen Neubau ersetzt und seither immer wieder um- und ausgebaut wurde.  Seiner Nähe zum Kloster verdankt der «Adler» eine ganze Reihe von Händeln, da sich die Mönche durch das wilde Treiben im Wirtshaus gestört fühlten in ihrer Andacht. Zwar erlaubte man 1691 dem damaligen Wirt, die baufällige kleine Beiz abzureissen und einen neuen «Adler» zu bauen, allerdings nur zwei Stockwerke hoch und ohne Fenster in der Giebelfront Richtung Kloster.

Noch über hundert Jahre später musste der «Adler»-Wirt 1816 vor Gericht, weil das Kloster sich – erfolgreich! – gegen den Einbau von Fenstern auf der Klosterseite wehrte. Es bestehe die Gefahr, dass «fremde Unschuld gefährdet werde», so die Argumentation. Die bereits ausgebrochenen Fenster wurden wieder zugemauert. Das Problem löste sich schliesslich von selbst: mit der Klosteraufhebung 1841. Wertvoller als das Gebäude, das heute lediglich Volumenschutz geniesst, sind das Wirtshausschild aus dem 18. Jahrhundert und die bei der Kernsanierung 2019-2021 entdeckten barocken Wand- und Deckenmalereien aus dem späten 17. Jahrhundert, die erhalten werden konnten.

Das «Caspar»

«Ochsen» und «Adler» sind heute Teil des Drei-Häuser-Hotels Caspar, zu dem – als Dritter im Bunde – das Haus Wolf gehört. Der Neubau steht an der Stelle, an der einst das vermeintliche Geburtshaus des berühmten Murianer Landschaftsmalers Caspar Wolf (1735-1783) war. Er gilt heute als einer der wichtigsten Schweizer Maler der Vorromantik und als Pionier der Hochgebirgsmalerei. Dass das «Caspar» auch nach der Totalsanierung der geschichtsträchtigen Häuser und seinem Neubau viel historischen Charme versprüht, verdankt es Architektin Tilla Theus. Die historische Bausubstanz von Gebäuden wie dem «Ochsen» und dem «Adler» seien für sie eine Chance gewesen, die Vergangenheit ästhetisch weiterzuführen, sagt sie. Ausserdem sei es etwas Wundervolles, diese historischen Häuser zu erhalten, damit die Geschichte der Gastlichkeit in Muri fortgeschrieben werden könne. Wir geben unser Bestes.